Schuljahr 2003/2004
Integration ist ein großer Gewinn für alle
Aus dem Südkurier vom 13.11.2003
Die Integration ist ein großer Gewinn für alle Außenklasse für Hörgeschädigte in Überlingen am Ried läuft erfolgreich im zweiten Jahr Stefanie Lotz (links) zeigt Darlyn (Mitte) von der Außenklasse und Franziska aus der Partnerklasse, wie die Aufgabe zu lösen ist. Bild: sgr
Mittwoch, gegen 11 Uhr. Heute sind Sascha, Tom, Fabian, Niklas, Franziska und Sarah aus der kombinierten ersten und zweiten Klasse der Grund- und Hauptschule Überlingen am Ried zu Besuch bei Aylin, Maike, Jahn, Darlyn, Nina und Fabian in der Außenklasse für Hörgeschädigte. Paarweise gehen die Kinder an die Lerntheke und beginnen mit den Übungen. So läuft es immer mittwochs. Im Wechsel arbeiten Kinder der Partnerklasse mit den Kindern der Außenklasse gemeinsam an den Stationen. Das fördert im Besonderen auch das soziale Lernen.
Markus Stecher und Stefanie Lotz, Sonderschullehrer für Hörgeschädigte, sind froh, dass die Kooperation so gut läuft. "Das ist vor allem der Offenheit des Lehrerkollegiums zu verdanken," sagt Markus Stecher. "Wir sind hier offen und herzlich empfangen worden. Die Kinder sind integriert und fühlen sich wohl." Die Kinder erleben hier den normalen Alltag der Regelschule und bekommen gute Kontakte zu den anderen Schülern. Wäre diese Außenklasse nicht eingerichtet worden, wären sie in ein Internat gekommen und nur unter Ihresgleichen.
Seit gut einem Jahr besteht die Außenklasse für Hörgeschädigte nun in der Überlinger Schule. Nicht nur mit der Partnerklasse - in diesem Schuljahr ist es eine kombinierte erste und zweite Klasse - wird kooperiert. Auch die Fünftklässler kommen zwei Stunden pro Woche in die Außenklasse und bearbeiten gemeinsam mit den Schülern Lernstationen. Hier werde vor allem auch das soziale Lernen und die Übernahme von Verantwortung bei den Fünftklässlern gefördert, bestätigt auch der Klassenlehrer der 5. Klasse, Hermann Denzel.
Weil die hörgeschädigten Kinder in ihrer Sprachentwicklung noch weit zurück sind gegenüber den Kindern der Partnerklasse, werden Arbeitsblätter individuell an diesen Stand angepasst. Die Kinder werden aber nach dem Bildungsplan der Grundschule unterrichtet und haben auch die gleichen Bücher. Zusätzliche Lernmaterialien für Freiarbeit konnten dank des Schulservice der Sparkasse Singen-Radolfzell angeschafft werden. Im Klassenzimmer konnte wegen des Förderbedarfs eine besondere Raumakustik mit Teppichboden und schalldämmenden Maßnahmen eingerichtet werden. "Mit einer Höranlage sind die Kinder über ihr Hörgerät oder das Cochlear-Implantat mit dem Lehrer verbunden", erklärt Markus Stecher. Gemeinsamer Unterricht mit der Partnerklasse findet in den Fächern Bildende Kunst, Sport und bei Projekten in Heimat- und Sachkunde statt.
Begeistert über die Kooperation mit der Außenklasse ist auch die Schulleiterin Rosemarie Auerbach. "Es ist phänomenal, wie beide Seiten sowohl im sozialen als auch im Lernbereich von einander profitieren. Das geht aber nur mit engagierten Lehrern", lobt sie ihr Kollegium. Auch die Eltern und das staatliche Schulamt Konstanz mit Schulrat Johannes Milles stünden voll hinter diesem Modell. Die Referendarin Petra Landsberger wird nun sogar ihre Abschlussarbeit über die Integration hörgeschädigter Kinder in der Grundschule schreiben.
Zusätzlich zu ihrer Arbeit in der Außenklasse sind Markus Stecher und Stefanie Lotz als Beratungslehrer in der Frühförderung sowie in der neuen Beratungsstelle Hegau-Bodensee für Hörgeschädigte eingebunden. Die Beratungsstelle, die sich in der Rielasinger Straße 81 befindet, wird auch von Fachleuten des Beratungszentrums für Hörgeschädigte in Stegen bei Freiburg betreut. Die offizielle Einweihung dieser neuen Einrichtung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfinden.
Text und Bild: Susanne Gehrmann-Röhm
Spielgerät ist eingeweiht
(aus dem Südkurier vom 27.07.04)
In Überlingen am Ried feierten Schüler, Eltern und Lehrer mit vielen Vorführungen
Bunte Seifenblasen stiegen in den Himmel, bevor die Rektorin der Grund- und Hauptschule Überlingen am Ried, Rosie Auerbach das Schulfest mit Einweihung des neuen Schulhof-Spielgerätes eröffnete. Zur Begrüßung sang die vierte Klasse zusammen mit einigen Müttern. Sie sorgten gleich zu Beginn mit Rasseln, Becken, Trommeln und Gitarre für gute Stimmung. Viele Besucher fanden den Weg zum diesjährigen Schulfest, das durch den Elternbeirat und den Förderverein bewirtet wurde. Nach weiteren Gesangsdarbietungen und Tänzen der ersten, zweiten und dritten Klasse, stand das Theaterstück "Die wilden Kerle", gespielt von der ersten, zweiten und Außenklasse, auf dem Programm. Keinerlei Nervosität war den kleinen Schauspielern anzumerken. Mit bunten Kostümen wurde gesungen, getanzt und gespielt. Wie die Profis überzeugten und begeisterten die Grundschüler ihr Publikum und ernteten für ihren Auftritt jede Menge Applaus. Die sechsten Klassen stellten mit einem Sketch und selbst choreographierten Tänzen ihr Können unter Beweis, wobei vor allem die jüngeren Schüler bewundernd die Darbietungen ihrer älteren Mitschüler verfolgten.
Der Programmhöhepunkt kam mit der Einweihung des neuen Spielgerätes. Trotz langer Suche nach einem passenden Gerät und den seit 2001 vorhandenen finanziellen Mitteln, wurde ein in der Schweiz schon mehrfach aufgestelltes Spielgerät auf Grund diverser Mängel und eines folgenden Angebot-Rückzuges schlussendlich doch nicht gekauft. Etwas später fanden der Förderverein, der Elternbeirat und die Lehrer der Grund- und Hauptschule das Spielgerät, das es nun einzuweihen galt. "Es war uns wichtig, unseren Schülern ein Gerät zu kaufen, das den Forderungen des neuen Bildungsplanes entspricht", so die Rektorin Auerbach. Für die schnelle Montage dankte sie den Helfern und überreichte ihnen Geschenke. Mit Bewegungen am Gerät erfolgte die Einweihung. Als offiziellen Akt übergossen der älteste und der jüngste Schüler der Schule das Gerät gemeinsam mit einem Eimer Wasser. Anschließend wurde es von den hauptsächlich jüngeren Schülern begeistert in Beschlag genommen.
Text: Stefanie Wick
Das neue Spielgerät ist da
Am Freitag, 26.03.2004 und Samstag, 27.04.2004 montierten und errichteten 15 äußerst engagierte und technisch sehr versierte Väter von Überlinger Schülerinnen und Schüler unter der Organisation und Anleitung des Fördervereinsvorsitzenden Manfred Forster in einer unglaublichen Schnelligkeit das neue Spielgerät für den Überlinger Schulhof. Selbstlos halfen ebenfalls Überlinger Bürger, die Bagger und LKW, sowie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellten. Durch diese Eltern - Aktion konnten ca. 2000,- € eingespart werden, die den Kindern anderweitig zugute kommen.
Initiiert wurde die Anschaffung vom Elternbeirat und vom Förderverein der Grund- und Hauptschule Überlingen am Ried.